Das Wesentliche, um die Nikon D5200 als Fortgeschrittener zu beherrschen – darum geht es in dieser Anleitung. Eine Tour durch die überschaubare Zahl der für das Aussehen deiner Fotos wichtigsten manuellen Einstellungen, sozusagen das große 1×1 für die D5200.
Diese Seite ist speziell für die Nikon D5200, um dich durch die für Fortgeschrittene wichtigsten Einstellungen zu führen. Warum ich gerade diese Einstellungen für Fortgeschrittene empfehle, steht ausführlicher hier:
Ein Weg durch den Dschungel an Kamera-Einstellungen für Fortgeschrittene
Die Kamera-Modi für Fortgeschrittene und Könner sind P, S, A, M.
P, S, A, M sind vier Modi mit unterschiedlicher Belichtungssteuerung und nur hier hast du die volle Kontrolle über alle Kamera-Einstellungen.
Welchen der vier du wählen solltest, ist auch eine Frage der persönlichen Vorliebe. Man kann mit allen vieren zu identischen Ergebnissen kommen. Meine persönliche Reihenfolge ist:
Trotzdem kannst du jederzeit mit einem Dreh am hinteren Einstellrad die Kombination aus Belichtungszeit und Blende verändern, wenn es dir wichtig ist.
In den Kamera-Modi P, S, A, M gibt es keinen Panik-Knopf, der sofort wirklich alle Kamera-Einstellungen auf vernünftige oder gar persönlich bevorzugte Werte zurücksetzt. Grundsätzlich bleiben dort geänderte Einstellungen so, wie du sie festlegst – auch wenn du die Kamera aus- und wieder einschaltest, auch wenn du den Kamera-Modus änderst.
Ein Reset ist die einzige Hilfe, er setzt wenigstens gängige Einstellungen auf Nikons Standardwerte zurück, von dir bevorzugte abweichende Werte musst du anschließend selbst wieder herstellen.:
Für den Reset halte die beiden Tasten auf der Rückseite mit einem grünen Punkt ca. zwei Sekunden gedrückt, bis der Kamera-Monitor kurz schwarz wird.
Alles andere musst du wenn nötig selber zurücksetzen. Das Aufnahme-Menü und das Menü Individualfunktionen haben dafür eigene Menüpunkte. Ansonsten musst du selber durch alle Menüs laufen, die du angefasst hast und die rein mechanischen Schalter am Objektiv prüfen.
Falls das Sucherbild plötzlich merkwürdig unscharf erscheint, hat sich wahrscheinlich die Dioptrieneinstellung rechts oben am Sucher z.B. durch Gedrängel in der Fototasche verstellt.
In dem Menü Individualfunktionen – falls du dort unterwegs warst – gibt es nur zwei Einträge, die spätere Aufnahmen wirklich verderben können, wenn du sie anfasst und später nicht wieder zurücksetzt: und .
Du kannst mit der D5200 auch fotografieren, indem du eine Bildvorschau auf dem Kamera-Monitor verwendest („Live-View“). Die D5200 reagiert dann aber spürbar langsamer und vor allem bei hellem Tageslicht erkennst du durch den Sucher einfach mehr.
Der Live-View-Modus ist zum Filmen und für eher spezielle Fälle, in denen man eine Vorschau mit der Wirkung von Kamera-Einstellungen sehen will.
Als Fortgeschrittener solltest du nicht nur damit vertraut sein, welche Brennweite(n) dein Objektiv bietet, sondern auch mit der unterschiedlichen Bildwirkung von Weitwinkel-, Normal- und Telebrennweiten. Das ist aber kein für die D5200 spezifisches Wissen.
Die D5200 hat einen Crop-Faktor von 1,5. Das heißt, eine Brennweite von ca. 30-35 mm entspricht der Normalbrennweite, kleinere Weitwinkel- und größere Tele-Brennweiten.
Bei der D5200 gibst du viele Kommandos über Kamera-Einstellungen auf dem Monitor, in den Aufnahme-Informationen. Das ist eine gegenüber den größeren Geschwistern von Nikons Spiegelreflex-Kameras vereinfachte Bedienung, teurere Modelle haben mehr Knöpfe und Schalter, um Einstellungen schneller vornehmen zu können.
Die i-Taste auf der Kamera-Rückseite bringt die Aufnahme-Informationen zur Anzeige, wenn der Monitor schwarz ist.
Ein weiterer Druck auf die i-Taste lässt eine der Einstellungen gelb aufleuchten, dann kannst du mit den Richtungstasten und der OK-Taste Einstellungen auswählen und bearbeiten.
Auf der Oberseite ist auch eine info-Taste, die schaltet aber lediglich die Aufnahme-Informationen ein und aus, erlaubt nicht, sie zu ändern. Ich würde sie ignorieren und nur die i-Taste verwenden. Um die Anzeige-Informationen verschwinden zu lassen, kannst du einfacher den Auslöser antippen.
Im System-Menü
kannst du ändern, wie sie aussehen. Das erste Bild ist die voreingestellte Darstellung , das zweite die Einstellung . Ich zeige hier Abbildungen der klassischen Variante, die aussieht wie bei den größeren Nikon-Modellen. Es ist aber Geschmackssache, was du verwendest, die angezeigten Informationen sind identisch.Schärfenachführung | Die Schärfenachführung steuert, ob der Autofokus „einrastet“, wenn er einmal korrekt fokussieren kann oder ob er bewegte Motive kontinuierlich verfolgt.
Du kannst sie in den Aufnahme-Einstellungen unter dem Titel Fokusmodus wählen:
Das Motiv muss sich im Moment des Fokussierens bewegen, damit der Autofokus auf Schärfenachführung wechseln kann.
Auf einen selbst gewählten Punkt im Bild fokussieren | Die Autofokus-Messfeldsteuerung regelt, welche der Messfelder die D5200 zum Fokussieren verwendet. Du findest sie gleich nebenan in den Aufnahmeinformationen.
Autom. Messfeldsteuerung: Die D5200 wählt alleine aus allen 39 Messfeldern, meistens wird sie auf den Vordergrund fokussieren
Einzelfeld – Du wählst einen Sensor für die Fokussierung aus.
Dynamisch (9/21/39 Messfelder): „Dynamisch“ – Du wählst ein Messfeld für die Fokussierung und versuchst, dein bewegtes Motiv damit verfolgen. Wenn du es kurzzeitig verlierst, benutzt die D5200 ergänzend die umliegenden Messfelder. Nicht verfügbar bei AF-S.
3D: Du wählst das Messfeld für die erstmalige Fokussierung und die Kamera-Automatik verfolgt dein Motiv mit allen Messfeldern, wenn es sich innerhalb des Suchers bewegt. Nicht möglich bei AF-S.
Anzeige im Sucher | Die D5200 zeigt die Belichtungszeit und die Blende bei aktiver Belichtungsmessung unten im Sucher an, tippe kurz den Auslöser an, wenn du dort keine grünen Zahlen siehst.
Eine einfache Zahl ist als Sekundenbruchteil zu lesen, z.B. bedeutet 60 eine 60-tel Sekunde.
Eine Angabe mit zwei Strichen " ist als Sekunden zu lesen, z.B. bedeutet 2" zwei Sekunden.
Den ISO-Wert zeigt die D5200 in Nikons Voreinstellungen nicht im Sucher an. Du kannst ihn aber mit dem Menü Individualfunktionen
Empfehlung: Stelle es auf .
Der ISO-Wert erscheint dann rechts unten im Sucher anstelle der Zahl von Bildern, die noch auf die Speicherkarte passen. Ich finde, das ist ein guter Tausch.
Anzeige auf dem Monitor | In den Aufnahme-Informationen zeigt die D5200 alle drei auch an – beachte aber, dass sich die gemessene Belichtung mit dem Bildausschnitt ändert. Wenn du die Kamera vom Auge nimmst, wird sich der Bildausschnitt ändern und die angezeigte Belichtung entspricht nicht mehr deinem gewünschten Foto. Traue Blende, Belichtungszeit und ISO in den Aufnahme-Informationen nur, wenn die Kamera auf einem Stativ steht.
Einstellen von Blende und Belichtungszeit | Wie du Blende und Belichtungszeit ändern kannst, hängt vom Kamera-Modus ab:
Du kannst mit Drehen des Einstellrads an der Rückseite die Blende-Belichtungszeit-Kombination ändern.
Das heißt „Programmverschiebung“ oder „program shift“, die Anzeige des Kamera-Modus ändert sich von P zu P*.
Wenn sich beim Drehen des hinteren Einstellrads Blende und Belichtungszeit nicht ändern, hast du wahrscheinlich die größt- oder kleinstmögliche Blende deines Objektivs erreicht.
A = Zeitautomatik, du wählst eine Blende mit dem Einstellrad an der Rückseite und die D5200 die passende Belichtungszeit.
Einstellen der ISO-Empfindlichkeit| Der leicht zu merkende Weg, um die ISO-Empfindlichkeit einzustellen, führt wieder in die Aufnahme-Informationen, unten rechts hat sie dort ihren Platz.
Es gibt aber auch eine Abkürzung: Die mit
beschriftete Funktionstaste vorne links, zusammen mit dem Einstellrad. So zumindest in Nikons Voreinstellungen, die Funktionstaste kannst du auch im Menü Individualfunktionen mit einer anderen Lieblingsfunktion belegen.Die ISO-Automatik kann einen von dir gewählten ISO-Wert bei Bedarf automatisch erhöhen, wenn die Belichtungszeit zu lang werden droht. Wenn du mit der Kamera vor allem schnell reagieren möchtest, kann das sehr hilfreich sein.
So arbeitet die ISO-Automatik:
Die ISO-Automatik kannst du nur im Aufnahme-Menü
bedienen, nicht über die Aufnahme-Informationen.Die einfachste Methode zur Beeinflussung der Bildhelligkeit, den Belichtungsspeicher, habe ich bereits bei den Nikon D5200-Einstellungen für Einsteiger beschrieben:
Nikon D5200-Einstellungen für Einsteiger | Belichtungsspeicher
Die Belichtungs-Messmethode bestimmt, wo im Bildausschnitt die D5200 die Helligkeit misst und wie sie mit unterschiedlich hellen Bildteilen umgeht.
Du wählst sie im Eintrag Belichtungsmessung in den Aufnahme-Informationen:
Matrix-Messung = Helligkeitsmessung mit 2016 Sensoren über die gesamte Bildfläche und Auswertung mit komplexer Logik der Kamera-Elektronik
Mittenbetonte Integralmessung = Messung der Helligkeit über die gesamte Bildfläche mit höherer Gewichtung der Bildmitte (einem Kreis mit Durchmesser von ca. 50% der Bildhöhe)
Spot-Messung = Messung der Helligkeit ausschließlich in einem kleinen Kreis um den aktiven Autofokus-Sensor oder die Bildmitte. Der Durchmesser des Spot-Messbereichs ist nur ca. ein Zehntel der Bildbreite, leider nicht im Sucher markiert.
Eine Belichtungskorrektur lässt ein Foto heller oder dunkler als mit der automatisch gemessenen Belichtung ausfallen. Du kannst sie zu jeder Messmethode als selbst gewählte Korrektur anbringen.
Eine Belichtungskorrektur stellst du am einfachsten mit der +/-Taste und gleichzeitigem Drehen am hinteren Einstellrad ein. Das geht sogar, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen, im Sucher erscheint die eingestellte Korrektur.
In den Aufnahmeinformationen gibt es auch einen Eintrag unten rechts, falls dir das lieber ist.
Den Weißabgleich und damit die Farbwiedergabe kannst du am schnellsten in den Aufnahme-Informationen ändern, oben rechts ist dafür ein Eintrag, um die Lichtart deines Motivs zu wählen.
Einen manuellen Weißabgleich an einer grauen oder weißen Referenzfläche stellst du wie folgt ein:
In den Kamera-Modi P, S, A, M musst du den Blitz selber ein- und ausschalten.
Ein Druck auf die Blitzsteuerungs-Taste lässt ihn ausklappen, und dann wird ihn die D5200 auch zünden. Sonst nicht. Zum Ausschalten von oben auf den Blitz drücken, um ihn einzuklappen.
Blitzsynchronisation ist die Abstimmung der sehr kurzen Leuchtdauer des Blitzes mit der längeren Belichtungszeit der Kamera. Du regelst sie
Die Werte bedeuten:
: Der Blitz leuchtet zu Beginn der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 1. Verschlussvorhang“).
Die Belichtungszeit ist nach oben und unten begrenzt; Vorgabe von Nikon:
: Die längste Belichtungszeit kann abweichend bis zu 30 s lang werden (Langzeitsynchronisation).
: Der Blitz leuchtet zum Ende der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang“).
: Vor der Aufnahme leuchtet ca. eine Sekunde das AF-Hilfslicht, um rote Augen zu reduzieren.
Bitte benutze diese Einstellung nicht, sie blendet unangenehm und erzeugt entsprechende Gesichtsausdrücke auf deinen Fotos.
Eine Blitzbelichtungskorrektur lässt den Blitz gegenüber der automatisch ermittelten Helligkeit heller oder dunkler leuchten. Die Helligkeit des Hintergrunds, wo der Blitz nicht hinreicht, bleibt unverändert.
Du kannst sie in den Aufnahmeinformationen einstellen oder eine etwas fummelige Abkürzung benutzen:
Gleichzeitig die Blitzsteuerungs- und Belichtungskorrektur-Taste drücken und dann noch mit dem rechten Daumen am Einstellrad drehen.
Diese Bedienung ist den größeren Nikon-Modellen nachempfunden; wenn du sie von dort wiedererkennst und sie dir gefällt, ist sie eine nette Abkürzung. Wenn nicht und sie dir merkwürdig vorkommt, bleib einfach bei den Aufnahmeinformationen.
Die Einträge Bildqualität und Bildgröße in den Aufnahmeinformationen regeln das Dateiformat und zusätzliche JPG-Optionen:
Bildqualität für Dateiformat und JPG-Komprimierung:
Die Stufen
/ / stehen für unterschiedliche JPG-Komprimierungen, liefert die größten, die kleinsten Dateien.Die Bildgröße betrifft nur JPG-Dateien, legt ihre Größe in Megapixel fest:
L für 24 Megapixel (6.000 x 4.000 Pixel)
M für ca. 13 Megapixel (4.496 x 3.000 Pixel)
S für ca. 6 Megapixel (2.992 x 2.000 Pixel)
Die gängigen grundlegenden Einstellungen für die Entwicklung von RAW-Daten zu JPG fasst Nikon unter dem Titel Picture Control zusammen: Scharfzeichnung, Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und -ton.
Die vorgegebenen Titel Standard, Neutral, Brillant, Porträt, Landschaft sind Kombinationen dieser Parameter. Sie bringen feine, aber durchaus sichtbare Unterschiede. In den Aufnahme-Informationen kannst du sie auswählen.
Die Bildwiedergabe und das Blättern in Fotos wird dir an dieser Stelle schon vertraut sein, einschließlich des Vergrößern und Verkleinerns angezeigter Fotos.
Probiere bitte auch die Richtungstasten nach oben und unten, während die D5200 ein Foto bildschirmfüllend anzeigt. Damit änderst du die zu einem Foto angezeigten Informationen.
In dem Wiedergabe-Menü
kannst du verschiedene Ansichten aktivieren oder deaktivieren, die die D5200 dann anzeigt. Insbesondere die für eine Beurteilung der Belichtung nötigen RGB-Histogramme oder die einfachere Hilfe, überbelichtete Stellen blinken zu lassen, kannst du hier ein- und ausschalten.