Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit - wie sie zusammenspielen

Level:Fortgeschritten
Anwendung:Praxis

Was du wirklich brauchst, um das Zusammenspiel von Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit zu verstehen, ist erstaunlich wenig und steht hier. Einfach erklärt am ©Belichtungs-Mischpult von digitalfotografie.de.

Blende + Belichtungszeit + ISO = Bildhelligkeit

Alle drei zusammen zusammen ergeben die Belichtung und bestimmen die Helligkeit eines Fotos. Du kannst dir das Zusammenspiel wie ein Mischpult vorstellen, mit drei Reglern, die jeder wie ein Verstärker für die Bildhelligkeit wirken.

Der Spielraum in der Blende ist vom Objektiv und der Kamera begrenzt. In der Grafik habe ich das angedeutet, indem die obersten und der unterste Wert grau erscheinen.

Die Belichtungszeit hat den meisten Spielraum, kann bis zu 1 ⁄ 8000 s kurz und beliebig lang werden. Smartphones belichten oft nicht länger als 1 ⁄ 4 s.

Auch die ISO-Skala ist je nach Kamera unterschiedlich lang. Nach oben hin sind bei Top-Kameras einige Stufen mehr möglich als die gezeigten ISO 25600; wegen der fortlaufenden Verdoppelung gibt das sehr hohe Werte von ISO 102400 oder sogar noch mehr.

Änderungen von Blende, Belichtungszeit, ISO

Wenn du einen der drei Regler nach oben schiebst, wird das Bild heller; nach unten dunkler.

In der Grafik steht der Regler für die Blende auf 4. Wenn du sie z.B. auf 2,8 öffnest, also den Regler um einen Strich nach oben schiebst, wird das Bild wird heller. 

Wenn du aber zusätzlich die Belichtungszeit um eine Stufe auf 1/250 s verkürzt, gleichst du die vergrößerte Blendenöffnung aus und die Bildhelligkeit bleibt unverändert. Anstatt die Belichtungszeit zu verkürzen, könntest du auch den ISO-Wert um eine Stufe von 200 auf 100 reduzieren – auch das würde die Bildhelligkeit konstant halten.

Wenn du einen Regler bewegst und die Bildhelligkeit gleich bleiben soll, muss zusätzlich ein anderer Regler in die entgegengesetzte Richtung verschoben werden. Oder beide andere entsprechend weniger.

Das Foto bleibt gleich hell, wenn die Regler für Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert genauso viele Änderungen nach oben wie nach unten erfahren.

Es gibt für jede gewünschte Bildhelligkeit eine Reihe von Kombinationen, die dasselbe Ergebnis erreichen. Eine auszuwählen, ist Aufgabe der Belichtungssteuerung und Thema eines anderen Kapitels.

Wenn es dunkler wird...

Wenn das Motiv dunkler wird, muss die Belichtung reichlicher ausfallen. Dazu müssen sich alle drei Regler insgesamt nach oben bewegen, wenn das Bild gleich hell bleiben soll. Und auch wenn das Bild etwas dunkler werden darf, wirst du bei schwächerem Licht die Belichtung erhöhen müssen, um keine schwarzen Aufnahmen zu bekommen.

Dabei wirst du in schummerigem Licht an Grenzen stoßen:

  • Die größte Blende = kleinste Blendenzahl ist vom Objektiv vorgegeben, irgendwann kannst du sie nicht weiter öffnen.
  • Die Belichtungszeit kann nicht beliebig lang werden, ohne Verwackelungen zu riskieren; zumindest wenn du die Kamera frei in der Hand hältst.

Dann ist der Spielraum eingeschränkt, es bleibt nur noch das Erhöhen der ISO-Empfindlichkeit.


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