Das Wesentliche, um die Nikon D7000 als Fortgeschrittener zu beherrschen – darum geht es in dieser Anleitung. Eine Tour durch die überschaubare Zahl der für das Aussehen deiner Fotos wichtigsten manuellen Einstellungen, sozusagen das große 1×1 für die D7000.
Falls du dich fragst, weshalb ich ausgerechnet die hier vorgestellten Einstellungen für diese Seite ausgewählt habe, das steht hier:
Ein Weg durch den Dschungel an Kamera-Einstellungen für Fortgeschrittene
Die Kamera-Modi für Fortgeschrittene und Könner sind P, S, A, M sowie U1, U2.
P, S, A, M sind vier Modi mit unterschiedlicher Belichtungssteuerung und nur hier hast du die volle Kontrolle über alle Kamera-Einstellungen.
Welchen der vier du wählen solltest, ist auch eine Frage der persönlichen Vorliebe. Man kann mit allen vieren zu identischen Ergebnissen kommen. Meine persönliche Reihenfolge ist:
Trotzdem kannst du jederzeit mit einem Dreh am hinteren Einstellrad die Kombination aus Belichtungszeit und Blende verändern, wenn es dir wichtig ist.
U1, U2 sind Modi, die du selber belegen kannst, mit einem beliebigen anderen Kamera-Modus plus von dir gespeicherte persönliche Kamera-Einstellungen, die von Nikons Standardwerten abweichen. So kannst du jederzeit zu einem von dir festgelegten Satz an Grundeinstellungen zurückkehren, z.B. einer für Sport- und einer für Landschaftsfotografie. Ein Dreh an dem Rädchen ersetzt dann das Ändern mehrerer anderer Einstellungen mit Tasten und Menüs.
In meiner Anleitung zu allen D7000-Einstellungen steht genauer, wie du diese Modi verwenden kannst:
Kamera-Modi U1 oder U2 mit persönlichen Lieblings-Einstellungen belegen
Empfehlung zu Kamera-Modi: Beginne am besten mit P oder A. Wenn du merkst, dass du bestimmte Kamera-Einstellungen immer wieder hin und her änderst, kannst du U1 und U2 mit häufig verwendeten Lieblingswerten bestücken und anfangen, in diesen beiden zu fotografieren.
In den Kamera-Modi U1 und U2 ist das Zurücksetzen der D7000 in einen dir bekannten Grundzustand einfach:
In den Kamera-Modi P, S, A, M ist es anders. Es gibt keinen Panik-Knopf, der sofort wirklich alle Kamera-Einstellungen auf vernünftige oder gar persönlich bevorzugte Werte zurücksetzt. Grundsätzlich bleiben dort geänderte Einstellungen so, wie du sie festlegst – auch wenn du die Kamera aus- und wieder einschaltest, auch wenn du den Kamera-Modus änderst.
Ein Reset ist die einzige Hilfe, er setzt zumindest gängige Einstellungen auf Nikons Standardwerte zurück, von dir bevorzugte abweichende Werte musst du anschließend selbst wieder herstellen.
Für den Reset halte die beiden Tasten auf der Rückseite mit einem grünen Punkt ca. zwei Sekunden gedrückt, bis das LCD-Display kurz blinkt.
Alles andere musst du wenn nötig selber zurücksetzen. Das Aufnahme-Menü und das Menü Individualfunktionen haben dafür eigene Menüpunkte. Ansonsten musst du selber durch alle Menüs laufen, die du angefasst hast und die rein mechanischen Schalter am Objektiv prüfen.
Du kannst mit der D7000 auch fotografieren, indem du eine Bildvorschau auf dem Kamera-Monitor verwendest („Live-View“). Die D7000 reagiert dann aber spürbar langsamer und vor allem bei hellem Tageslicht erkennst du durch den Sucher einfach mehr.
Der Live-View-Modus ist zum Filmen und für eher spezielle Fälle, in denen man eine Vorschau mit der Wirkung von Kamera-Einstellungen sehen will.
Als Fortgeschrittener solltest du nicht nur damit vertraut sein, welche Brennweite(n) dein Objektiv bietet, sondern auch mit der unterschiedlichen Bildwirkung von Weitwinkel-, Normal- und Telebrennweiten. Das ist aber kein für die D7000 spezifisches Wissen.
Die D7000 hat einen Crop-Faktor von 1,5. Das heißt, eine Brennweite von ca. 30-35 mm entspricht der Normalbrennweite von 50 mm, kleinere Weitwinkel- und größere Tele-Brennweiten.
Schärfenachführung | Die Schärfenachführung steuert, ob der Autofokus „einrastet“, wenn er einmal korrekt fokussieren kann oder ob er bewegte Motive kontinuierlich verfolgt.
Du kannst sie mit der Autofokus-Taste und dem hinteren Einstellrad wählen. Man erkennt die Autofokus-Taste nicht auf den ersten Blick als eigenen Knopf, sie ist die runde Mitte des Autofokus-Schalters. Man kann sie gut verwenden, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen; im Sucher erscheinen Symbole für die gerade gewählte Einstellung:
Das Motiv muss sich im Moment des Fokussierens bewegen, damit der Autofokus auf Schärfenachführung wechseln kann.
Auf einen selbst gewählten Punkt im Bild fokussieren | Die Autofokus-Messfeldsteuerung regelt, welche der Messfelder die D7000 zum Fokussieren verwendet.
Mit der Autofokus-Taste und dem vorderen Einstellrad kannst du die AF-Messfeldsteuerung ändern. Du kannst dabei die Kamera am Auge lassen, die D7000 zeigt im Sucher an, was gerade ausgewählt ist:
AUTO: Automatische Auswahl aus allen 39 Messfeldern, meistens wird die D7000 auf den Vordergrund fokussieren
bzw.
im Sucher: Einzelnes Messfeld (S für „single“) – Du wählst einen Sensor für die Fokussierung aus.bzw.
/ / im Sucher: „Dynamisch“ – Du wählst ein Messfeld für die Fokussierung und versuchst, dein bewegtes Motiv damit verfolgen. Wenn du es kurzzeitig verlierst, benutzt die D7000 ergänzend die umliegenden Messfelder. Nicht verfügbar bei AF-S.: Du wählst das Messfeld für die erstmalige Fokussierung und die Kamera-Automatik verfolgt dein Motiv mit allen Messfeldern, wenn es sich innerhalb des Suchers bewegt. Nicht möglich bei AF-S.
Sucher-Anzeige | Die D7000 zeigt die Belichtungszeit und die Blende bei aktiver Belichtungsmessung unten im Sucher an, tippe kurz den Auslöser an, wenn du dort keine grünen Zahlen siehst.
Eine einfache Zahl ist als Sekundenbruchteil zu lesen, z.B. bedeutet 60 eine 60-tel Sekunde.
Eine Angabe mit zwei Strichen " ist als Sekunden zu lesen, z.B. bedeutet 2" zwei Sekunden.
Den ISO-Wert zeigt die D7000 in Nikons Voreinstellungen nicht im Sucher an. Du kannst ihn aber mit dem Menü Individualfunktionen
dauerhaft einblenden. Wähle dortEmpfehlung: Wähle
, es erleichtert auch die Änderung des ISO-Wertes. Dazu weiter unten mehr.Der ISO-Wert erscheint dann rechts unten im Sucher anstelle der Zahl von Bildern, die noch auf die Speicherkarte passen. Ich finde, das ist ein guter Tausch.
Anzeige auf LCD-Display | Belichtungszeit und Blende erscheinen oben auf dem LCD-Display; die Zahlen sind wie die im Sucher zu lesen. Tippe kurz den Auslöser an, wenn du sie nicht siehst.
Der ISO-Wert erscheint bei aktiver Belichtungsmessung rechts unten, wenn du den obigen Tipp befolgst und im Menü
dafür sorgst. Ansonsten ist er nicht auf dem Display zu sehen.Anzeige auf Kamera-Monitor | Die gleichen Anzeigen wie auf dem Kamera-Display kannst du größer auf dem Monitor erscheinen lassen, wenn du die info-Taste unten rechts auf der Kamera-Rückseite drückst.
Einstellen von Blende und Belichtungszeit | Wie du Blende und Belichtungszeit ändern kannst, hängt vom Kamera-Modus ab:
Du kannst mit Drehen des hinteren Einstellrads die Blende-Belichtungszeit-Kombination ändern.
Das heißt „Programmverschiebung“ oder „program shift“, die Anzeige des Kamera-Modus ändert sich von P zu P*.
Wenn sich beim Drehen des hinteren Einstellrads Blende und Belichtungszeit nicht ändern, hast du wahrscheinlich die größt- oder kleinstmögliche Blende deines Objektivs erreicht.
Einstellen des ISO-Wertes | Der ISO-Wert ist in Nikons Voreinstellungen mit der ISO-Taste und gleichzeitigem Drehen am hinteren Einstellrad einzustellen.
Es geht aber auch leichter: Wenn du dem obigen Tipp folgst und im Menü Individualfunktionen
einmalig auswählst, kannst du mit einem einfachen Drehen am vorderen Einstellrad sofort den ISO-Wert ändern.Das erspart nicht nur lästiges Umgreifen zur ISO-Taste, es gibt dir sofortige Kontrolle über Blende, Belichtungszeit und ISO ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen.
Im Kamera-Modus A ist das vordere Einstellrad für die Blendenwahl reserviert, dort ist für eine vereinfachte ISO-Einstellung das hintere Einstellrad zu drehen. Und im Modus M funktioniert der schöne Trick nicht, da beide Einstellräder mit Blende und Belichtungszeit belegt sind.
Die ISO-Automatik kann einen von dir gewählten ISO-Wert bei Bedarf automatisch erhöhen, wenn die Belichtungszeit zu lang werden droht. Wenn du mit der Kamera vor allem schnell reagieren möchtest, kann das eine wichtige Einstellung werden.
So arbeitet die ISO-Automatik:
Die einfachste Methode zur Beeinflussung der Bildhelligkeit, den Belichtungsspeicher, habe ich bereits bei den Nikon D7000-Einstellungen für Einsteiger beschrieben:
Nikon D7000-Einstellungen für Einsteiger | Belichtungsspeicher
Die Belichtungs-Messmethode bestimmt, wo im Bildausschnitt die D7000 die Helligkeit misst und wie sie mit unterschiedlich hellen Bildteilen umgeht.
Du wählst sie mit der Belichtungsmessungs-Taste zusammen mit dem hinteren Einstellrad:
Matrix-Messung = Helligkeitsmessung mit 2016 Sensoren über die gesamte Bildfläche und Auswertung mit komplexer Logik der Kamera-Elektronik
Mittenbetonte Integralmessung = Messung der Helligkeit über die gesamte Bildfläche mit höherer Gewichtung der Bildmitte (einem Kreis mit Durchmesser von ca. 50% der Bildhöhe)
Spot-Messung = Messung der Helligkeit ausschließlich in einem kleinen Kreis um den aktiven Autofokus-Sensor oder die Bildmitte. Der Durchmesser des Spot-Messbereichs ist nur ca. ein Zehntel der Bildbreite, leider nicht im Sucher markiert.
Eine Belichtungskorrektur lässt ein Foto heller oder dunkler als mit der automatisch gemessenen Belichtung ausfallen. Du kannst sie zu jeder Messmethode als selbst gewählte Korrektur anbringen.
Eine Belichtungskorrektur stellst du mit der +/-Taste und gleichzeitigem Drehen am hinteren Einstellrad ein.
Den Weißabgleich und damit die Farbwiedergabe kannst du mit der WB-Taste und den Einstellrädern wählen:
Einen manuellen Weißabgleich an einer grauen oder weißen Referenzfläche stellst du wie folgt ein:
In den Kamera-Modi P, S, A, M sowie U1, U2 musst du den Blitz selber ein- und ausschalten.
Ein Druck auf die Blitzsteuerungs-Taste lässt ihn ausklappen, und dann wird ihn die D7000 auch zünden. Sonst nicht. Zum Ausschalten von oben auf den Blitz drücken, um ihn einzuklappen.
Eine Blitzbelichtungskorrektur lässt den Blitz gegenüber der automatisch ermittelten Helligkeit heller oder dunkler leuchten. Die Helligkeit des Hintergrunds, wo der Blitz nicht hinreicht, bleibt unverändert.
Du kannst sie mit der Blitzsteuerungstaste und gleichzeitigem Drehen am vorderen Einstellrad einstellen.
Blitzsynchronisation ist die Abstimmung der sehr kurzen Leuchtdauer des Blitzes mit der längeren Belichtungszeit der Kamera.
Die Blitzsynchronisation regelst du mit der Blitzsteuerungs-Taste zusammen mit dem hinteren Einstellrad:
: Der Blitz leuchtet zu Beginn der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 1. Verschlussvorhang“).
Die Belichtungszeit ist nach oben und unten begrenzt; (änderbare) Vorgabe von Nikon:
: Die längste Belichtungszeit kann abweichend bis zu 30 s lang werden (Langzeitsynchronisation).
: Der Blitz leuchtet zum Ende der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang“). In Modus P und A wird die D7000 dann automatisch auch die Langzeitsynchronisation SLOW hinzufügen.
: Vor der Aufnahme leuchtet ca. eine Sekunde das AF-Hilfslicht, um rote Augen zu reduzieren.
Bitte benutze diese Einstellung nicht, sie blendet unangenehm und erzeugt entsprechende Gesichtsausdrücke auf deinen Fotos.
Die QUAL-Taste an der Rückseite ist für das Dateiformat RAW und/oder JPG sowie zusätzliche JPG-Optionen zuständig:
Die Stufen
/ / stehen für unterschiedliche Komprimierung, liefert die größten, die kleinsten Dateien.
L für ca. 16 Megapixel (4.928×3.264 Pixel)
M für ca. 9 Megapixel (3.696×2.448 Pixel)
S für ca. 4 Megapixel (2.464×1.632 Pixel)
Intelligente JPG-Komprimierung | Empfehlung: Ändere zusätzlich das Aufnahme-Menü
. Es hat folgende Optionen:Das ist die bessere Wahl, leider nicht von Nikon voreingestellt.
Die gängigen grundlegenden Einstellungen für die Entwicklung von RAW-Daten zu JPG fasst Nikon unter dem Titel Picture Control zusammen: Scharfzeichnung, Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und -ton.
Die vorgegebenen Titel
, , , , sind Kombinationen dieser Parameter. Sie bringen feine, aber durchaus sichtbare Unterschiede. Wenn du in dem Menü die ISO-/Verkleinerungs-Taste drückst, zeigt die D7000 eine Grafik, die zumindest für Sättigung und Kontrast die Unterschiede zeigt.Die Konfiguration
ist anders, zur Erstellung von Schwarz-Weiß oder anders getönten einfarbigen Bildern. Dort kannst du Filtereffekte einstellen, die die Verwendung von Farbfiltern in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie simulieren. Das erlaubt, Hell-Dunkel-Kontraste zu beeinflussen.Benutze dieses Menü, wenn du eine bestimmte eigene Feinabstimmung permanent auf deine JPG-Bilder anwenden möchtest. Also wenn du immer wieder feststellst, dass dir die Bilder z.B. etwas zu wenig Sättigung haben oder etwas mehr Scharfzeichnung vertragen könnten.
Laufend in diesem Menü zu spielen, ist zu umständlich und nicht praktikabel, dafür kann man die Auswirkungen am kleinen Kamera-Monitor zu schlecht beurteilen.
Die Bildwiedergabe und das Blättern in Fotos wird dir an dieser Stelle schon vertraut sein, einschließlich des Vergrößern und Verkleinerns angezeigter Fotos.
Probiere bitte auch die Richtungstasten nach oben und unten, während die D7000 ein Foto bildschirmfüllend anzeigt. Damit änderst du die zu einem Foto angezeigten Informationen.
In dem Wiedergabe-Menü
kannst du verschiedene Ansichten aktivieren oder deaktivieren, die die D7000 dann anzeigt. Insbesondere die für eine Beurteilung der Belichtung nötigen RGB-Histogramme oder die einfachere Hilfe, überbelichtete Stellen blinken zu lassen, kannst du hier ein- und ausschalten.