Nikon D40-Einstellungen für Fortgeschrittene

Level:Fortgeschritten
Anwendung:Praxis

Das Wesentliche, um die Nikon D40 als Fortgeschrittener zu beherrschen – darum geht es in dieser Anleitung. Eine Tour durch die überschaubare Zahl der für das Aussehen deiner Fotos wichtigsten manuellen Einstellungen, sozusagen das große 1×1 für die D40.

Diese Seite ist speziell für die Nikon D40, um dich durch die für Fortgeschrittene wichtigsten Einstellungen zu führen. Warum ich gerade diese Einstellungen für Fortgeschrittene empfehle, steht ausführlicher hier:

Ein Weg durch den Dschungel an Kamera-Einstellungen für Fortgeschrittene

Kamera-Modus

Die Kamera-Modi für Fortgeschrittene und Könner sind P, S, A, M. 

P,  S, A, M sind vier Modi mit unterschiedlicher Belichtungssteuerung und nur hier hast du die volle Kontrolle über alle Kamera-Einstellungen.

Welchen der vier du wählen solltest, ist auch eine Frage der persönlichen Vorliebe. Man kann mit allen vieren zu identischen Ergebnissen kommen. Meine persönliche Reihenfolge ist:

  • Programmautomatik P ist am besten zum bequemeren Fotografieren, da die Kamera Blende und Belichtungszeit wählt. 

Trotzdem kannst du jederzeit mit einem Dreh am hinteren Einstellrad die Kombination aus Belichtungszeit und Blende verändern, wenn es dir wichtig ist.

  • Zeitautomatik A ist die beste Wahl für bewusstes Fotografieren, zwingt dich aber, ständig die Blende im Blick zu haben und ggf. zu ändern. Manch einer sieht das als Vorteil, um sich daran zu gewöhnen, die Blende stets im Blick zu haben. 
  • Blendenautomatik S kommt für mich aus zwei Gründen erst nach der Zeitautomatik A:
    • Es ist häufiger, dass man eine große oder kleine Blende wählen möchte, als dass man eine bestimmte Belichtungszeit braucht – und die Blende wählt man in Zeitautomatik A selber.
    • Der Spielraum in der Blende ist durch das Objektiv begrenzt und kleiner als der für die Belichtungszeit. Blendenautomatik S führt eher zu Situationen, in denen die Kamera keine passende Blende einstellen kann. Das kannst du allerdings mit der ISO-Automatik umgehen, siehe weiter unten.
  • Der manuelle Modus M ist aufwändiger, du musst für jede Aufnahme zwei Werte, Blende und Belichtungszeit einstellen. Und wenn du es vergisst oder dich irrst, stimmt die Belichtung nicht.

D40 auf vertraute Einstellungen zurücksetzen

In den Kamera-Modi P, S, A, M gibt es keinen Panik-Knopf, der sofort wirklich alle Kamera-Einstellungen auf vernünftige oder gar persönlich bevorzugte Werte zurücksetzt. Grundsätzlich bleiben dort geänderte Einstellungen so, wie du sie festlegst – auch wenn du die Kamera aus- und wieder einschaltest, auch wenn du den Kamera-Modus änderst.

Ein Reset ist die einzige Hilfe, er setzt wenigstens gängige Einstellungen auf Nikons Standardwerte zurück, von dir bevorzugte abweichende Werte musst du anschließend selbst wieder herstellen.:

    • Bildqualität JPEG NORM, Bildgröße L
    • Weißabgleich
    • ISO
    • Auslöseverhalten: Einzelbild
    • Autofokus-Einstellungen
    • Belichtungsmessung, -korrektur und -speicher
    • Blitzeinstellungen
    • Picture Control
    • Mehrfachbelichtung, Bracketing, ADL wird ausgeschaltet.

Für den Reset halte die beiden Tasten auf der Rückseite mit einem grünen Punkt ca. zwei Sekunden gedrückt, bis der Kamera-Monitor kurz schwarz wird. 

Alles andere musst du wenn nötig selber zurücksetzen. Das Menü Individualfunktionen hat dafür einen eigenen Menüpunkt. 

Falls das Sucherbild plötzlich merkwürdig unscharf erscheint, hat sich wahrscheinlich die Dioptrieneinstellung rechts oben am Sucher versehentlich verstellt.

Brennweite

Als Fortgeschrittener solltest du nicht nur damit vertraut sein, welche Brennweite(n) dein Objektiv bietet, sondern auch mit der unterschiedlichen Bildwirkung von Weitwinkel-, Normal- und Telebrennweiten. Das ist aber kein für die D40 spezifisches Wissen.

Die D40 hat einen Crop-Faktor von 1,5. Das heißt, eine Brennweite von ca. 30-35 mm entspricht der Normalbrennweite, kleinere Weitwinkel- und größere Tele-Brennweiten.

Aufnahme-Informationen

Bei der D40 gibst du viele Kommandos über Kamera-Einstellungen auf dem Monitor, in den Aufnahme-Informationen. Das ist eine gegenüber den größeren Geschwistern von Nikons Spiegelreflex-Kameras vereinfachte Bedienung, teurere Modelle haben mehr Knöpfe und Schalter, um Einstellungen schneller vornehmen zu können.

Die Nikon D40-Symbol Einstellungstaste-Taste auf der Kamera-Rückseite bringt die Aufnahme-Informationen zur Anzeige, wenn der Monitor schwarz ist. 

Ein weiterer Druck auf die Nikon D40-Symbol Einstellungstaste-Taste lässt eine der Einstellungen gelb aufleuchten, dann kannst du mit den Richtungstasten und der OK-Taste Einstellungen auswählen und bearbeiten.

Auf der Oberseite ist eine info-Taste, die die Aufnahme-Informationen ein- und ausschaltet; sie erlaubt keine Änderungen. Ich würde sie ignorieren und nur die Nikon D40-Symbol Einstellungstaste-Taste verwenden. Um die Anzeige-Informationen verschwinden zu lassen, kannst du einfacher den Auslöser antippen.

Im System-Menü Informationsanzeige kannst du ändern, wie sie aussehen. Das erste Bild ist die voreingestellte Darstellung grafisch, das zweite die Einstellung klassisch. Ich zeige hier Abbildungen der klassischen Variante, die aussieht wie bei den größeren Nikon-Modellen. Es ist aber Geschmackssache, was du verwendest, die Informationsgehalt ist identisch.

Autofokus

Schärfenachführung | Die Schärfenachführung steuert, ob der Autofokus „einrastet“, wenn er einmal korrekt fokussieren kann oder ob er bewegte Motive kontinuierlich verfolgt.

Du kannst sie in den Aufnahme-Einstellungen unter dem Titel Autofokus wählen:

  • AF-A: Die D40 entscheidet automatisch, ob der Autofokus nach erfolgter Scharfstellung stehen bleibt oder für bewegte Objekte kontinuierlich nachgeführt wird.

Das Motiv muss sich im Moment des Fokussierens bewegen, damit der Autofokus auf Schärfenachführung wechseln kann.

  • AF-S („single auto focus“): Die D40 fokussiert einmalig und verändert den Fokus nicht, bis du den Auslöser loslässt und erneut andrückst.
  • AF-C („continuous auto focus“): Die D40 passt die Scharfstellung kontinuierlich an, solange du den Auslöser angedrückt hältst.
  • MF würde den Autofokus ausschalten, steht für manuellen Fokus.

Auf einen selbst gewählten Punkt im Bild fokussieren | Die Autofokus-Messfeldsteuerung regelt, welche ihrer drei Messfelder die D40 zum Fokussieren verwendet. Du findest sie gleich nebenan in den Aufnahmeinformationen.

Nikon D40 Symbol AF-Messfeldsteuerung automatisch automatisch: Die D40 benutzt alle drei Messfelder, um auf die kürzeste Entfernung zu fokussieren.

Nikon D40 Symbol AF-Messfeldsteuerung Einzelfeld Einzelfeld: Du wählst mit den Richtungstasten einen der drei Sensoren für die Fokussierung aus.

 Nikon D40 Symbol AF-Messfeldsteuerung dynamisch Dynamisch: Du wählst ein Messfeld für die Fokussierung und versuchst, dein bewegtes Motiv damit verfolgen. Wenn du es kurzzeitig verlierst, benutzt die D40 ergänzend die beiden anderen Messfelder. Nicht verfügbar bei AF-S.

Blende, Belichtungszeit, ISO

Anzeige im Sucher | Die D40 zeigt die Belichtungszeit und die Blende bei aktiver Belichtungsmessung unten im Sucher an, tippe kurz den Auslöser an, wenn du dort keine grünen Zahlen siehst.

  • Links steht die Belichtungszeit.

Eine einfache Zahl ist als Sekundenbruchteil zu lesen, z.B. bedeutet 500 eine 500-tel Sekunde.
Eine Zahl mit zwei Strichen " ist als Sekunden zu lesen, z.B. bedeutet 2" zwei Sekunden.

  • Rechts daneben steht mit einem vorangestellten F die Blendenzahl.
  • Den ISO-Wert zeigt die D40 nicht im Sucher an.

Anzeige auf dem Monitor | In den Aufnahme-Informationen findest du alle drei, ISO-A bedeutet dabei automatische ISO-Empfindlichkeit. Beachte aber, dass sich die gemessene Belichtung mit dem Bildausschnitt ändert. Wenn du die Kamera vom Auge nimmst, wird sich der Bildausschnitt ändern und die angezeigte Belichtung entspricht nicht mehr deinem gewünschten Foto. 

Einstellen von Blende und Belichtungszeit | Wie du Blende und Belichtungszeit ändern kannst, hängt vom Kamera-Modus ab:

  • P = Programmautomatik, die D40 schlägt Blende und Belichtungszeit vor.

Du kannst mit Drehen des Einstellrads an der Rückseite die Blende-Belichtungszeit-Kombination ändern.

Das heißt „Programmverschiebung“ oder „program shift“, die Anzeige des Kamera-Modus ändert sich von P zu P*.

Wenn sich beim Drehen des hinteren Einstellrads Blende und Belichtungszeit nicht ändern, hast du wahrscheinlich die größt- oder kleinstmögliche Blende deines Objektivs erreicht.

  • S = Blendenautomatik , du wählst eine Belichtungszeit mit dem Einstellrad an der Rückseite und die D40 die passende Blende.

A = Zeitautomatik, du wählst eine Blende mit dem Einstellrad an der Rückseite und die D40 die passende Belichtungszeit.

  • M = Manuelle Steuerung, du wählst
    • die Blende mit dem Einstellrad an der Rückseite
    • die Blende mit dem Einstellrad an der Rückseite und gleichzeitigem Drücken der Belichtungskorrektur-Taste neben dem Auslöser. Neben ihr ist ein kleines Blenden-Symbol, das auf diese Doppelfunktion hinweist..

Einstellen der ISO-Empfindlichkeit | Dafür begibst du dich wieder in die Aufnahme-Informationen, rechts am Rand hat sie dort ihren Platz. Dort gibt es auch eine Auswahl AUTO, mit der du die ISO-Empfindlichkeit der Kamera-Automatik überlassen kannst.

Die ISO-Empfindlichkeit kannst du auch etwas umständlicher im Aufnahme-Menü einstellen, das Ergebnis ist identisch.

Belichtung – die Bildhelligkeit

Belichtungsspeicher

Die einfachste Methode zur Beeinflussung der Bildhelligkeit, den Belichtungsspeicher, habe ich bereits bei den Nikon D40-Einstellungen für Einsteiger beschrieben:

Nikon D40-Einstellungen für Einsteiger | Belichtungsspeicher

Belichtungsmessung

Die Belichtungs-Messmethode bestimmt, wo im Bildausschnitt die D40 die Helligkeit misst und wie sie mit unterschiedlich hellen Bildteilen umgeht.

Du wählst sie im Eintrag Belichtungsmessung in den Aufnahme-Informationen:

Nikon Symbol Belichtungsmessung Matrix Matrix-Messung = Helligkeitsmessung mit 420 Sensoren über die gesamte Bildfläche und Auswertung mit komplexer Logik der Kamera-Elektronik

Nikon Symbol Belichtungsmessung Integral mittenbetong Mittenbetonte Integralmessung = Messung der Helligkeit über die gesamte Bildfläche mit höherer Gewichtung der Bildmitte (einem Kreis mit Durchmesser von ca. 50% der Bildhöhe)

Nikon Symbol Belichtungsmessung Spot Spot-Messung = Messung der Helligkeit ausschließlich in einem kleinen Kreis um den aktiven Autofokus-Sensor, bei automatischer Messfeldwahl in der Bildmitte. Der Durchmesser des Spot-Messbereichs ist nur ca. ein Zehntel der Bildbreite, leider nicht im Sucher markiert.

Eine Belichtungskorrektur lässt ein Foto heller oder dunkler als mit der automatisch gemessenen Belichtung ausfallen. Du kannst sie zu jeder Messmethode als selbst gewählte Korrektur anbringen.

Eine Belichtungskorrektur stellst du am einfachsten mit der +/-Taste und gleichzeitigem Drehen am hinteren Einstellrad ein. Das geht sogar, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen, im Sucher erscheint die eingestellte Korrektur.

In den Aufnahmeinformationen gibt es auch einen Eintrag am unteren Rand, falls dir das lieber ist.

Weißabgleich

Den Weißabgleich und damit die Farbwiedergabe kannst du am schnellsten in den Aufnahme-Informationen ändern, oben rechts ist dafür ein Eintrag, um die Lichtart deines Motivs zu wählen.

Einen manuellen Weißabgleich an einer grauen oder weißen Referenzfläche kannst du nur über das Aufnahme-Menü Weißabgleich vornehmen:

  • Wähle dort Eigener Messwert aus.
  • Wähle danach Messen und bestätige die Abfrage, ob du die vorhandenen Daten überschreiben möchtest. Du löschst nur den letzten Weißabgleich, keine Fotos.
  • Danach folge den Anweisungen auf dem Monitor.

Blitz

Blitz ein- und ausschalten

In den Kamera-Modi P, S, A, M musst du den Blitz selber ein- und ausschalten.

Ein Druck auf die Blitzsteuerungs-Taste lässt ihn ausklappen, und dann wird ihn die D40 auch zünden. Sonst nicht. Zum Ausschalten von oben auf den Blitz drücken, um ihn einzuklappen.

Blitzsynchronisation

Blitzsynchronisation ist die Abstimmung der sehr kurzen Leuchtdauer des Blitzes mit der längeren Belichtungszeit der Kamera. Du regelst sie

  • mit der Blitzsteuerungs-Taste und gleichzeitigem Drehen am Einstellrad oder
  • in den Aufnahmeinformationen.

Die Werte bedeuten:

Nikon-Symbol Aufhellblitz : Der Blitz leuchtet zu Beginn der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 1. Verschlussvorhang“).

Die Belichtungszeit ist nach oben und unten begrenzt; Vorgabe von Nikon:

    • mind. 1/500 s,
    • max. 1/60 s.

Nikon-Symbol Blitz Langzeitsynchronisation : Die längste Belichtungszeit kann abweichend bis zu 30 s lang werden (Langzeitsynchronisation).

Nikon-Symbol Blitz-Synchronisation 2. Verschlussvorhang : Der Blitz leuchtet zum Ende der Belichtungszeit („Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang“). 

Nikon-Symbol Blitz Rote Augen-Reduzierung : Vor der Aufnahme leuchtet ca. eine Sekunde das AF-Hilfslicht, um rote Augen zu reduzieren.

Bitte benutze diese Einstellung nicht, sie blendet unangenehm und erzeugt entsprechende Gesichtsausdrücke auf deinen Fotos.

Blitzbelichtungskorrektur

Eine Blitzbelichtungskorrektur lässt den Blitz gegenüber der automatisch ermittelten Helligkeit heller oder dunkler leuchten. Die Helligkeit des Hintergrunds, wo der Blitz nicht hinreicht, bleibt unverändert.

Du erreichst sie in den Aufnahmeinformationen.

RAW- und/oder JPG-Dateien

Dateiformat wählen

Die Einträge Bildqualität und Bildgröße in den Aufnahmeinformationen regeln das Dateiformat und zusätzliche JPG-Optionen:

Bildqualität für Dateiformat und JPG-Komprimierung:

  • Die Einstellungen FINE / NORM / BASIC liefern nur eine JPG-Datei
  • RAW erzeugt eine Bilddatei im Nikon-eigenen RAW-Format erstellen, Dateiendung .NEF. 
  • RAW+B erzeugt eine RAW und eine BASIC-JPG-Datei. 

Die Stufen FINE / NORM / BASIC stehen für unterschiedliche JPG-Komprimierungen, FINE liefert die größten, BASIC die kleinsten Dateien.

Die Bildgröße betrifft nur JPG-Dateien, legt ihre Größe in Megapixel fest:

L für ca. 6 Megapixel (3.008×2.000 Pixel)
M für ca. 3 Megapixel (2.256×1.496 Pixel)
S für ca. 1,5 Megapixel (1.504×1.000 Pixel)

Optionen für JPG-Dateien: die kamerainterne Bildverarbeitung

Die gängigen grundlegenden Einstellungen für die Entwicklung von RAW-Daten zu JPG kannst du im Aufnahme-Menü beeinflussen. Nikon fasst Nikon sie dort im Menüpunkt Bildoptimierung zusammen: Scharfzeichnung, Kontrast, Sättigung, Farbe.

Die vorgegebenen Titel Normal, Weicher, Brillant, Intensiv, Porträt sind Kombinationen dieser Parameter. Sie bringen feine, aber durchaus sichtbare Unterschiede. Mit dem Eintrag Benutzerdefiniert kannst du auch eine eigene Feinabstimmung vornehmen.

Bildwiedergabe

Die Bildwiedergabe und das Blättern in Fotos wird dir an dieser Stelle schon vertraut sein, einschließlich des Vergrößern und Verkleinerns angezeigter Fotos.

Probiere bitte auch die Richtungstasten nach oben und unten, während die D40 ein Foto bildschirmfüllend anzeigt. Damit änderst du die zu einem Foto angezeigten Informationen.


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