Der Belichtungsspeicher erlaubt dir, auf einfachste Weise Einfluss auf die Belichtung zu nehmen – sogar ohne auf Blende, Belichtungszeit und ISO zu achten, wenn du mit ihnen noch nicht vertraut sein solltest. Wie er funktioniert und praktisch anzuwenden ist, findest du hier.
Der Belichtungsspeicher ist die einfachste Art, bewusst Einfluss auf die Belichtung zu nehmen. Er braucht keinerlei technische Vorkenntnisse, ist blitzschnell auszuführen und trotzdem so effektiv, dass auch viele Könner und Profis ihn verwenden.
Die naheliegende Idee ist, die Belichtung in einem dafür geeigneten Bildausschnitt zu messen und sie für das Foto mit einem anderen Ausschnitt beizubehalten. Die Belichtung wird sozusagen für einen Moment gespeichert.
Hier ein typischer Kandidat für den Einsatz des Belichtungsspeichers: Ein Motiv im Gegenlicht, die automatische Belichtungsmessung bildet das Hauptmotiv wegen des hellen Hintergrundes zu dunkel ab. Ich möchte aber Freddy schön hell auf dem Foto haben und nehme dafür einen sehr hellen oder gar überbelichteten Hintergrund in Kauf.
Also ein Schwenk nach rechts, neben dem Fenster steht eine Grünpflanze. Mit diesem Bildausschnitt schalte ich den Belichtungsspeicher ein. Dafür ist
Aufzupassen gilt es lediglich, wenn deine Kamera gleichzeitig fokussiert, dann könnte nach einem Schwenk zurück die Entfernung nicht mehr stimmen und du solltest die Belichtung an einer Stelle aufnehmen, die in der gleichen Entfernung wie dein Hauptmotiv liegt. Auch dazu unten bei der Bedienung etwas mehr.
Schwenk zurück, auslösen. Und: Das Foto ist deutlich heller geworden, jetzt hat die Kamera die Belichtung von der dunkleren Wand und Grünpflanze auf den neuen Bildausschnitt angewendet. Freddy ist ähnlich hell und erscheint gut belichtet. Der deutlich hellere Hintergrund ist überbelichtet; das ist bei hohen Kontrasten die unvermeidbare Folge einer Belichtung auf die dunkleren Bildstellen.
Bei Kompaktkameras und Einsteiger-Modellen von Systemkameras ist der Belichtungsspeicher aktiv, solange du den Auslöser leicht angedrückt hältst.
Es ist leicht auszuprobieren, ob deine Kamera dazugehört:
Achtung: Es kann auch sein, dass im Kamera-Modus Vollautomatik gar kein Belichtungsspeicher möglich ist. So beobachtet bei Canon-Modellen. Dann musst du dich bei deiner Kamera zu den fortgeschrittenen Modi P, S, A, M begeben, um den Belichtungsspeicher nutzen zu können.
Und: Falls deine Kamera den Belichtungsspeicher nicht automatisch mit dem Andrücken des Auslösers aktiviert, kann es sein, dass sich das in Menüeinstellungen ändern lässt.
Wenn deine Kamera beim Andrücken des Auslösers den Belichtungsspeicher aktiviert, ist er wie folgt zu verwenden:
Kameras für Fortgeschrittene und Profis haben zumindest in ihren Standard-Einstellungen ein anderes Verhalten. Dort passt sich auch bei angedrückt gehaltenem Auslöser die Belichtung an, wenn man die Kamera schwenkt. Dann wird die Kamera einen mit dem rechten Daumen erreichbaren und AE oder AE-L beschrifteten Knopf haben, Canon hat eine -Taste. AE-L steht für „auto exposure lock“, ich übersetze das mal etwas frei mit „Einfrieren der automatischen Belichtungsmessung“.
Der Belichtungsspeicher funktioniert wie zuvor, nur dass du die eigene Taste für den Belichtungsspeicher drückst:
Es hängt von deiner Kamera ab, ob sie mit der Belichtung auch fokussiert, du erkennst es daran, ob eine Autofokus-Markierung aufleuchtet oder nicht. Falls ja, muss der gewählte Ausschnitt auch in der gleichen Entfernung wie das Hauptmotiv liegen.
Zusätzlich gibt es für den Belichtungsspeicher Einstellungen in den Kamera-Menüs, um ihn genau so bedienen zu können, wie es dir am liebsten ist. Die volle Auswahl dafür, mindestens bei Nikon und Canon zu finden, ist: