Blitzen oder nicht blitzen? Das ist hier die Frage... lies auf dieser Seite, wie ein Blitz in verschiedenen Situationen deine Fotos beeinflussen kann, um selber besser entscheiden zu können.
Beginnen wir simpel, mit einem offensichtlichen Kandidaten für den Blitzeinsatz: Fotografieren bei schwachem Licht, mit einem auf der Kamera befindlichen Blitz, und der Blitz zeigt in Richtung Hauptmotiv.
Der Blitz bringt sein eigenes hartes, frontales Licht in das Foto – hell ist es jetzt, Ziel erreicht. Aber gleichzeitig ist damit das schwache Umgebungslicht übertönt, die Bildwirkung eine andere.
Lichtstimmung und Verwackeln sind abzuwägen. In dieser Situation bei Kerzenlicht habe ich mehrere Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 1⁄8 s aufgenommen – freihändig hochgradig verwackelungsgefährdet. Im kleinen Bild sind Ausschnitte von zwei Aufnahmen; das Ergebnis kann noch ok sein oder auch deutlich verwackelt und unscharf. Das kann natürlich in jeder Situation anders ausfallen; je nachdem, ob es dir um Menschen geht, die reden und sich bewegen oder den Raum, ob du die Kamera irgendwo auflegen oder abstützen kannst, ob du Gelegenheit hast, eine Reihe von mehreren Aufnahmen zu machen, bei der ein scharfes dabei sein kann usw.
Auch kann wegen der heute verbreiteten Bildstabilisatoren in Kameras auch bei langen Belichtungszeiten durchaus ein scharfes Bild dabei sein. Sorry, ein verbindliches Rezept gibt es nicht, eigenes Urteilsvermögen, Erfahrung und Probieren sind gefragt. Falls du erst beginnst, dich näher mit dem Fotografieren zu beschäftigen, probiere bei schwachem Licht Aufnahmen mit und ohne Blitz aus.
Der Aufhellblitz ist ein Blitz zusätzlich zum hellen Umgebungslicht, typische Situationen sind
Zunächst zum Aufhellen von Schatten: Freddy hat sich bei Sonne für ein Foto ohne und eines mit Aufhellblitz in den Garten gesetzt. Für Personenfotos ist direktes Sonnenlicht wegen der harten Schatten schlecht geeignet, ganz abgesehen davon, dass fotografierte Personen oft blinzeln müssen und es für sie unangenehm ist. Trotzdem hier das Beispielfoto, einmal ohne und einmal mit automatischem Aufhellblitz.
Eine zweite Aufnahme ein paar Meter weiter bringt die zweite Situation, das Hauptmotiv dunkler im Schatten vor dem hellen Rasen in der Sonne. Die Wirkung des Blitzes ist nicht zu übersehen.
Auf beiden Fotos ist das Gesicht nun recht gleichmäßig ausgeleuchtet, schon etwas unnatürlich. Das werden wir später noch mit einer Blitzbelichtungskorrektur verbessern.
Die Leuchtdauer eines Blitzes ist in der Größenordnung von ca. 1⁄1000 s bei einem wirklich kräftigen Aufsteck-Blitz mit voller Leistung und nur ein Bruchteil davon, wenn der Blitz schwächer oder nicht seine volle Leistung abgibt, Größenordnung: ca. 1⁄10.000 bis 1⁄40.000 s
Diese kurze Blitzzeit kann wunderbar Bewegungen einzufrieren oder innerhalb einer Aufnahme mit Bewegungsunschärfe ein zusätzliches scharfes, Teilbild zu erzeugen. Das Foto eines kleinen ferngesteuerten Hubschraubers hat sowohl einen Kreis von den Rotorblättern, die während der Belichtungszeit rotierten, als auch ein deutliches Bild des Rotors vom sehr kurzen Aufleuchten des Blitzes.
Dies ist ein weites Feld, von einfachen Lösungen, die preiswert mit jeder Kamera möglich sind bis zu teuren Profi-Aufbauten, für die ein Fotograf mehrere Assistenten hat, um alles zu transportieren und für ein aufwändiges Shooting aufzubauen.
Hier die mit wenig Aufwand als Hobby-Fotograf möglichen Einsatzmöglichkeiten:
Indirektes Blitzen ist eine einfache Methode, das harte und frontale Blitzlicht in ein weiches, seitlich oder von oben einfallendes zu verwandeln. Es setzt voraus, dass du einen separaten Aufsteck-Blitz zu deiner Kamera hast, bei dem sich der Blitzkopf drehen lässt.
Der Blitz strahlt eine Wand oder Decke an, von der das Licht auf dein Motiv fällt. Das Licht bekommt dabei die Farbe der Wand, das kann willkommene Effekte geben, wenn z.B. eine Holzwand dem Bild eine schöne warme Farbe gibt, es kann aber auch zu Farbstichen führen. Da muss man halt immer wieder neu schauen, was sich gerade anbietet.
Ein entfesselter Blitz ist neben der Kamera platziert, leuchtet das Motiv seitlich an. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen solchen Blitz auszulösen:
Eine Softbox ist ein Vorsatz, der wie ein Lampenschirm die leuchtende Fläche vergrößert, das Licht weicher werden lässt. Hier Beispiele von sehr kleinen, die auf einen Aufsteckblitz passen und etwas größere, die nur auf separat aufgestellte Blitze passen. Von solchem Zubehör gibt es Unmengen in allen Größen, Preislagen und vielen kleinen Varianten. Da kommt man beim Stöbern schnell zu teuren Studio-Lösungen, aber mit einfachem Zubehör wie dem gezeigten kommt man auch schon recht weit.
Eine kleine Softbox bringt kann auf kurze Entfernungen sinnvoll sein und durchaus etwas bringen. Eine größere gibt natürlich noch weicheres Licht, und lässt sich auch etwas weiter weg platzieren. Sie brauchen ein Stativ oder eine vergleichbare Halterung. Und die Bedienung wird aufwändiger, ein Blitzgerät an einer größeren Softbox wie in dem Beispielfoto muss drahtlos ausgelöst werden. Das können heute viele Kameras, würde aber auf dieser Seite zu weit führen.
Mehrere Blitze erlauben dir, Licht zu mischen, um die vom seitlichen Licht entstehenden Schatten zu beeinflussen. Zwei Beispiele für Standard-Aufbauten:
Das kann man natürlich beliebig aufwändig werden lassen, auch mit mehr als zwei Blitzen.