F. JPG- und RAW-Dateien | Nikon D200-Anleitung

Level:Spezialwissen
Anwendung:Praxis

Alle D300s-Einstellungen rund um die Erstellung von JPG- und RAW-Dateien. Sie regeln, was mit den Bilddaten auf ihrem Weg vom Sensor zu einer fertigen JPG- und/oder RAW-Datei geschehen kann.

Dateiformat wählen

Was | RAW und / oder JPEG? Du hast die Wahl. Für JPG-Dateien erwartet die D200 gleichzeitig eine Auskunft, wie viele Megapixel die Bilddatei haben und wie stark die Komprimierung sein soll.

Wo & Wie | Die QUAL-Taste an der Oberseite ist für diese Einstellungen zuständig:

Zusammen mit dem hinteren Einstellrad stellst du Dateiformat und ggf. JPG-Komprimierung ein:

  • Wenn RAW auf dem LCD-Display bzw. Monitor zu sehen ist, wird die D200 eine Datei im Nikon-eigenen RAW-Format erstellen, Dateiendung .NEF
  • Wenn FINE / NORM / BASIC zu sehen ist, wird sie eine JPG-Datei erstellen. RAW und / oder JPG lassen sich beliebig kombinieren.

Die Stufen FINE / NORM / BASIC stehen für unterschiedliche Komprimierung, FINE liefert die größten, BASIC die kleinsten Dateien.

Zusammen mit dem vorderen Einstellrad stellst du die Bildgröße für JPG-Dateien ein:

L für ca. 10 Megapixel (3.872×2.592 Pixel)
M für ca. 6 Megapixel (2.896×1.944 Pixel)
S für ca. 3 Megapixel (1.936×1.296 Pixel)

Intelligente JPG-Komprimierung | Detailreiche Bilder leiden eher unter Qualitätsverlusten der JPG-Komprimierung und zugleich funktioniert bei ihnen die JPG-Komprimierung nicht so effektiv. Das Aufnahme-Menü JPEG-Komprimierung hat dazu eine Wahlmöglichkeit.

  • Dateigrößenpriorität (Standardwert): Die Komprimierung schwankt und versucht, ungefähr gleich große Dateien zu erzeugen.
  • Optimale Bildqualität: Passt die JPEG-Komprimierung an das Motiv an, komprimiert Bilder mit feinen Details weniger stark, die Qualität wird besser und die Dateigröße schwankt stärker.

Das ist die bessere Wahl, leider nicht von Nikon voreingestellt.

Empfehlungen:

  • Für die Entscheidung, ob du am besten RAW und / oder JPG verwendest, gibt es keine pauschale Standardantwort. Traue keinem pauschalen „Du musst in RAW fotografieren, um bessere Qualität zu bekommen“ und ebenso wenig einem undifferenzierten „JPG reicht auch“. Es kommt darauf an, du musst selbst abwägen.
  • Bei der JPG-Komprimierung kannst du mit ruhigem Gewissen BASIC wählen. Die Dateien werden deutlich kleiner, und die Unterschiede sind kaum sichtbar. Man muss schon sehr genau hinschauen, um Qualitätsunterschiede zu erkennen.

Bitte setze aber gleichzeitig das Aufnahme-Menü JPEG-Komprimierung wie beschrieben auf Optimale Bildqualität.

  • Bei der Bildgröße nimm L, um Reserve beim Beschneiden von Bildern zu haben.

Der Weg zur JPG-Datei – die kamerainterne Bildverarbeitung

Scharfzeichnung, Kontrast, Farbsättigung und -ton

Diese Stellschrauben für die Entwicklung von RAW-Daten zu JPG fasst Nikon unter dem Titel Bildoptimierung zusammen.

Die angebotenen Einträge Normal, WeicherBrillant , Intensiv und Porträt sind von Nikon vordefinierte Kombinationen dieser Parameter. 

Die Konfiguration Schwarzweiß ist anders, dort kannst du Filtereffekte einstellen, die die Verwendung von Farbfiltern in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie simulieren. Das erlaubt, Hell-Dunkel-Kontraste zu beeinflussen.

Wenn dir die vordefinierten Optionen nicht genügen, kannst du in dem Eintrag Benutzerdefiniert die in der Überschrift genannten Einstellungen selber anpassen. 

Ich habe mit meiner D200 bevorzugt verwendet:

  • Brillant (abgekürzt VI für engl. vivid = leuchtend), um kräftigere Farben zu erzielen. Vor allem bei Sonnenschein erzeugte das aber mitunter zu knallige Farben, dann wechselte ich auf:
  • Benutzerdefiniert mit Scharfzeichnung +2 und Farbwiedergabe III. Farbwiedergabe III brachte etwas leuchtendere Farben, einen recht subtilen Effekt.

Weißabgleich

Den Weißabgleich kannst du mit der WB-Taste und den Einstellrädern wählen:

  • Die Lichtart zusammen mit dem hinteren Einstellrad
  • Eine zusätzliche Feinabstimmung mit dem vorderen. +1 bis +3 steht für mehr Blau und leicht kühlere Farben, -1 bis -3 für weniger und wärmere Farben. Die Auswirkung ist gering, es ist wirklich eine Feinabstimmung.

Ein manueller Weißabgleich an einer grauen oder weißen Referenzfläche geschieht wie folgt:

  • Den Wert PRE als Weißabgleich auswählen und die WB-Taste loslassen.
  • WB-Taste erneut drücken, bis die Anzeige PRE blinkt.
  • Die D200 auf die Referenzfläche für den Weißabgleich richten. Sie sollte den ganzen Bildausschnitt füllen und muss dabei nicht scharf sein. Du kannst einfach den Autofokus ausschalten (Fokus-Schalter auf M) und beliebig dicht an deine Referenzfläche herangehen.
  • Den Auslöser durchdrücken.

Eine zweite Möglichkeit ist das Aufnahme-Menü Weißabgleich. Dort hast du die selben Möglichkeiten, plus: Die für einen manuellen Weißabgleich verwendeten Referenzbilder sind als Miniaturansicht sichtbar, d-0 ist das zuletzt aufgenommene. Du kannst es unter einem anderen Kürzel d-1 bis d-4 und mit einer Klartext-Bezeichnung für wiederholte Verwendung speichern.

Bei Weißabgleich-Einstellung mit der WB-Taste erlaubt das vordere Einstellrad die Auswahl von d1-d4 , wenn du mit dem hinteren den Wert PRE erreicht hast.

Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung

Wenn du diese Funktion im Aufnahme-Menü Langzeitbelichtung einschaltest, wendet die D200 bei Aufnahmen mit mehr als 8 s Belichtungszeit eine zusätzliche Bildverarbeitung zur Rauschunterdrückung an. Dazu erstellt sie eine zweite Aufnahme bei geschlossenem Verschluss, um das Bildrauschen bei völliger Dunkelheit zu ermitteln. Die Verarbeitungszeit verdoppelt sich.

Eine stärkere Rauschunterdrückung bedeutet glatter, gefälliger wirkende Bilder, aber es gehen auch Oberflächenstrukturen und -details verloren.

Ich habe es immer ausgeschaltet gelassen, nachdem ich in einem Versuch keine sichtbare Verbesserung gesehen habe.

Rauschunterdrückung bei hohen ISO-Werten

Im Aufnahme-Menü ISO-Empfindlichkeit kannst du einstellen, ob die D200 bei Empfindlichkeiten ab ISO 400 eine zusätzliche Rauschunterdrückung vornimmt. Ich belasse den Standardwert NORM.

Wenn du AUS wählst, ist die Rauschunterdrückung nicht komplett ausgeschaltet, nur schwächer und wirkt erst über ISO 800.

Farbraum

Das Aufnahme-Menü Farbraum erlaubt dir, Bilder in AdobeRGB anstelle des voreingestellten sRGB aufzunehmen. Ändere es nur, wenn du weißt, was du tust und deine Bilder sicher mit korrekten Farbprofilen weiterbearbeitest und betrachtest.

Wahlmöglichkeiten für RAW-Dateien

Das Aufnahme-Menü NEF-Komprimierung kannst du einstellen, ob RAW-Dateien komprimiert werden und dann ca. 9 MB pro Bild brauchen oder nicht, dann kommen sie auf ca. 16 MB je Foto.

Dateinamen und Speicherort

Ordner für das Speichern neuer Bilder erstellen oder auswählen | Das geht im Aufnahme-Menü Ordner. Für das Anlegen eines neuen Ordners auf der Speicherkarte kann man aber nur eine dreistellige Nummer angeben, die übrigen fünf Zeichen ND200 sind fix.

Wenn bei der Eingabe einer Nummer daneben ein Verzeichnis-Symbol erscheint, gibt es schon eines mit dieser Nummer.

Ändern von Dateinamen | In Nikons Voreinstellungen beginnen die Dateinamen mit DSC, diese ersten drei Buchstaben kannst du durch ein eigenes Kürzel ersetzen, im gleichnamigen Aufnahme-Menü.

Der Rest des Dateinamens ist immer gleich:

  • Nach den drei Buchstaben folgt ein Unterstrich _, wenn du den Farbraum sRGB verwendest. Bei AdobeRGB steht er davor.
  • Danach kommt eine vierstellige fortlaufende Nummer und 
  • die Dateiendung .JPG bzw. .NEF.

Zurücksetzen der vierstelligen Nummer im Dateinamen | Das ist im Menü Individualfunktionen d6 Nummernspeicher geregelt.

  • OFF neu beginnen: In Nikons Standardeinstellung wird die D200 immer wieder mit einer Nummer 0001 im Dateinamen beginnen – nach dem Überspielen aller Fotos, dem Formatieren oder Austausch der Speicherkarte und dem Anlegen eines neuen Ordners.
    Vorsicht! Das gibt viele Fotos mit gleichem Dateinamen auf dem Computer.
  • ON fortsetzen: Anstelle eines Neubeginns wird die D200 stets weiterzählen. Erst nach Erreichen von 9999 legt die D200 einen neuen Ordner an, in dem sie wieder mit 0001 beginnt.
  • Zurücksetzen: Die Dateinamen bekommen immer eine Nummer, die immer um 1 höher ist als die höchste vorhandene. Das heißt: Auch hier beginnt nach jede Übertragen der Bilder zum Computer die Nummerierung erneut mit 0001.

Ändere das Menü auf ON fortsetzen, um nicht ein Chaos aus vielen Bildern mit gleichem Dateinamen zu bekommen.

Speichern der Bildausrichtung

Was | Mit Nikons Voreinstellungen speichert die D200 in jeder JPG- und RAW-Datei, ob du die Kamera waagerecht oder hochkant gehalten hast. Wenn du das warum auch immer nicht möchtest, kannst du es unterdrücken. 

Anzeigeprogramme können die Information über die Bildausrichtung auslesen, um Fotos automatisch im Hoch- oder Querformat, so wie aufgenommen zu zeigen.

Wo | Im System-Menü Orientierung.

Bildkommentar

In diesem System-Menü eingegebene Texte speichert die D200 in sog. Metadaten. Also unsichtbar, aber Programme, die diese Daten auslesen, können es anzeigen. Du kannst dort z.B. deinen Namen zur Dokumentation eines Copyrights hinterlegen.

Wenn du es benutzen möchtest, vergiss nicht, das Menü mit der Auswahl von Fertig abzuschließen.


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